Eine kulinarische Offenbarung
irgendwo im Nirgendwo

Im Flairhotel Deutsches Haus in Arendsee

Dîner Amical, 15.03.2025: Bailli Claas Plesch und Maître Hôtelier Sascha Bannier luden ein in die Altmark nach Arendsee „ins Nichts“, zu einem Wochenende voller Überraschungen mit Rahmenprogramm.


Am Freitagabend traf sich schon eine kleine Gruppe zu einem kleinen aber feinen 3-Gänge-Menü im Deutschen Haus. Das Dessert, sehr kreativ als „Frühstück zum Begrüßungsabend“ tituliert, war eine raffinierte Komposition aus Frühstückskomponenten, wie Cerealien, Obst und Schokolade.


Am Samstag ging es nach Havelberg. Vom Hügel grüßte der imposante Mariendom mit seinem mächtigen Wehrturm. Der Stadtführer erzählte Anekdoten aus der Stadtgeschichte, vom Treffen von Zar Peter I. mit König Friedrich Wilhelm I., dem Soldatenkönig. Zur Erinnerung an dieses historische Ereignis, sind zwei lebensgroße Bronzestatuen vor dem Dom zu bewundern.


Die Mittagseinkehr im Restaurant „Zur Güldenen Pfanne“ wurde zu einem interessanten Ausflug in die Welt der Algen. Der Koch und 1. Algensommelier von Sachsen-Anhalt, Manfred Hippeli, überraschte mit der Vielfalt der verwendeten Algen. Rot-, Braun-, Grün- und Blaualgen in vielen Varianten wurden in einem mehrgängigen Menü serviert. Schmackhafte Brotaufstriche, Wakamesalat, Gemüsebrühe, Pufferella, gebackene Stinte in Meeresalgenhülle, Meerlattich und Spirulinacreme.


Nach dem üppigen Algenmenü fürchteten wir, das Menü im Deutschen Haus gar nicht mehr vollständig genießen zu können. Aber die Sorge war unbegründet. Uns wurde ein exquisites Menü serviert, was alle Erwartungen übertraf.


Die erste Überraschung zum Empfang mit vorzüglichem Sekt von der Weinmanufaktur Reichsrat von Buhl war eine „Vegetarische Jakobsmuschel“. Der Stiel eines Kräuterseitlings war gebraten und gewürzt wie eine Jakobsmuschel schmeckte auch nahezu wie dieselbe. Eine absolut vollwertige Alternative für Vegetarier und Veganer. Als zweiten Gruß aus der Küche gab es Würfel von geschmortem Herz. Wunderbar einmal auch Innereien zu bekommen.


Nach Erbse/Speck/Kaviar, folgte ein sehr zarter Pulpo, eine Variation von der Gänsestopfleber und  Zanderfilet mit Blutwurstkruste. Die Blutwurst passte sehr gut zum Fisch, hob dessen Geschmack sogar. Anschließend wurden Hirschfilet im Kräutermantel und sensationelles Hirschbäckchen als Hauptgang serviert. Krönender Abschluss war die Dessertkomposition aus dem Wald, begleitet von einem wunderbaren 20 Jahre alten Burmester Tawny Port.


Das ganze Menü war hochkreativ, die einzelnen Gänge perfekt in Szene gesetzt, ohne dabei übertrieben extravagant zu sein. Die hochwertige Weinbegleitung war zudem sehr sorgfältig und passend ausgewählt.


Dieses Menü gehörte für mich zu den besten, die ich bisher bei der Chaîne des Rôtisseurs genießen durfte und das in einem familiären Haus voller Herzlichkeit, in der Perle der Altmark am schönen Arendsee. Es lohnt sich unbedingt dort vorbeizuschauen.   

Text und Fotos:  Beate Harten – Grand Officier
Fotos: Antje Plesch – Vice Chargeé de Presse Hon.     

Flair Hotel Deutsches Haus Arendsee                                    
Friedensstraße 91
39619 Arendsee (Altmark)                                             
Tel. 039384 25 00 
www.dh-arendsee.de