Weinprobe im Weingut Müller-Ruprecht, Kallstadt mit den Aufsteigertalenten

Sabine und Philipp Wöhrwag

 

Weinprobe, 25. Januar 2020. Draußen ein nebeliger, feucht-kalter Januartag. In der Probierstube des seit 1702 familiengeführten Weingutes Müller-Ruprecht, Kallstadt werden die Teilnehmer von anheimelnder Wärme empfangen. Man fühlt sich sofort wohl und geborgen. Confrère Maître Sommelier Ulrich Müller ist krankheitshalber verhindert, wird aber würdig vertreten von Tochter Sabine Wöhrwag und Schwiegersohn Philipp Wöhrwag, die jetzt für die Geschicke des Weingutes Müller-Ruprecht Verantwortung tragen, unterstützt von Sabines Eltern Jutta und Ulrich Müller. Von der Fachpresse hochgelobt und als Aufsteigertalente tituliert, treten die jungen Winzer für klare, feinstrukturierte Weine mit einem Alkoholgehalt bis zu 12,5 Prozent ein. Weine, die zum Trinken einladen und auch zu einem Glas mehr anregen. Nach einem Apéritif mit Rosé Brut wurden Weine aus den besten Lagen der Haardt geboten: Rieslinge der Lagen Kallstadter Annaberg, Kallstadter Kreidekeller, Kallstadter Saumagen und vom Ungsteiner Weilberg. Es entwickelte sich ein reges Fragen- und Antwort-Spiel zwischen den interessierten, sachkundigen Teilnehmern und den engagierten Jungwinzern. Philipp Wöhrwag hob hervor, dass sein Schwerpunkt in der Arbeit im Weinberg liegt und die Weine das Ergebnis aus Terroir und der Arbeit des Winzers im Weinberg widerspiegeln. Diskutiert wurden auch Fragen zum Gebrauch von Edelstahl-, Glas- und Kunststoffverschlüssen oder Naturkorken und noch vieles anderes mehr. Es kristallisierte sich heraus, dass auch Weißweine Zeit brauchen, bis sie ihr geschmackliches Optimum erreichen. Das konnte man bei Gegenproben identischer Weine aus identischen Lagen leicht nachvollziehen. So hatte z.B. der Ungsteiner Weilberg Riesling trocken vom Jahrgang 2016 – also nach drei Jahren – seinen geschmacklichen Höhepunkt erreicht. Nach weiteren klassischen Pfälzer Rebsorten wie Scheurebe und Grauburgunder endete die Weinprobe mit einem 2018-er Spätburgunder trocken und einem 2016-er Merlot Réserve trocken. Jutta Müller verwöhnte die Gäste mit einer kalt-warmen Vesperplatte aus der Gutsküche. Dabei durfte der Pfälzer Saumagen natürlich nicht fehlen. Bailli Dr. Gander bedankte sich herzlich bei den Jungwinzern und Jutta Müller für die engagierte Weinprobe und die hochinteressanten Ausführungen. Als Schmankerl obendrauf erhielten die Teilnehmer einen zehnprozentigen Nachlass auf die Listenpreise des aktuellen Sortiments. Die bereits verkosteten und auch die übrigen aktuellen Weine und Sekte konnten sodann im Nachklang noch ausgiebig genossen werden.

 

Text / Fotos: Edna Gander, Officier

 

Weingut Müller-Ruprecht

Freinsheimer Str. 31

67169 Kallstadt

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