Sorbische Folklore, ausgezeichnete Menüs und ein nobel-familiäres Resort

Eine Frühsommerreise in den Spreewald

14. bis 16. Juni 2024:  Zwar mussten nach unserem letzten sommerlichen 3-Tage-Aufenthalt im August 2018 nahezu sechs Jahre ins Land ziehen, doch hauptursächlich pandemiebedingt ging es früher einfach nicht – dafür war aber die Vorfreude auf das Resort unseres Confrères Heinrich Michael Clausing in Burg im Spreewald umso größer, zumal das Resort bei Rankings von Ferienhotels stets hervorragende Plätze belegte, wie z. B. beim Top 100 Bilanz Hotel-Ranking 2023.
Vom Wetter her gab es an zwei der drei Tage mit nur maximal 19 °C zwar „Luft nach oben“, doch das Kulinarische hat ja in unserer Bruderschaft Priorität.

1. Tag (Fr.): Um 16 Uhr hatten sich bereits fast alle der 19 erwarteten Gäste im Biergarten zum Begrüßungsempfang mit Crémant de Loire und Fingerfood (6 verschiedene Köstlichkeiten vom eher veganen Gemüse im Reisblatt über die Austernschnitte mit Oscietra Caviar bis zur knusprig gebackenen Garnele mit Gewürzmayonnaise und Limone) eingefunden. Eine halbe Stunde später begann der künstlerische Teil des Nachmittags, denn das Folklore-Trio „Drjewjanki“ (sorbisch: die Holzpantoffeln) zeigte für fast eine Stunde sein äußerst unterhaltsames Können durch Volkslieder in deutscher und sorbischer Sprache, dazu Musik u. a. von der Mandoline, der Maultrommel und dem sorbischen Dudelsack Kozol. Das hat man nicht alle Tage!


Nach einer Verschaufpause auf den Zimmern begann kurz nach 18 Uhr in der „Sommerküche“ mit langer schön eingedeckter Tafel der Champagnerempfang, dem - nach der Begrüßung und Vorstellung aller Gäste durch den Bailli - ein insgesamt 7-gängiges Abendmenü folgte. Nach der Vorspeise (Gelbflossen-Thunfisch mit Escabeche-Vinaigrette, Sc. Rouille und Gemüse süßsauer) konnte man sich in der „Speisekammer“ Rustikales (u. a. italienische und spanische Schinken) holen, ebenso Teigtaschen auf Sauerrahmcreme und Fetakäse aus dem Ofen. Bei den Hauptgängen konnte man zwischen drei Alternativen wählen (Duett vom Weiderind / Filet vom Spreezander, mit Pernod flambiert / Quinoa-Laibchen). Das Dessert (Baba au rhum mit Ananas, Kokos und Sorbet) und eine Auswahl an Käsen & Saucen aus der „Käsekammer“ von den Affineuren Bernard Antony und Volker Waltmann schlossen das Menü ab, das qualitativ wie quantitativ auch als Dîner Amical hätte durchgehen können. Drei gut mit den Speisen harmonierende Weine – eine rote Cuvée aus der Toskana und zwei deutsche Weißweine aus der Pfalz bzw. aus Baden – waren hervorragende flüssige Begleiter.

2. Tag (Sa.): Dieser Tag war nach dem Frühstück vorwiegend für die individuelle Gestaltung reserviert, und da bot allein schon der Resortbereich mit Spa selbst vielfältigste Möglichkeiten. Vom Outdoor-Swimmingpool über die Landtherme mit Indoor-Schwimmbad, mehreren Saunen, Hamam, dazu Wohlfühlbäder und diverse Massagen und vieles mehr, was Körper und Seele guttut. Auch ein Besuch im romantischen Städtchen Burg oder eine Besichtigung der prähistorischen, liebevoll restaurierten Slawenburg Raddusch mit einer umfangreichen Keramikausstellung war möglich.


Der Abend war der Kulinarik gewidmet, denn im ehemaligen Gourmetrestaurant „17fuffzig“ wartete nach dem halbstündigen Champagner-Empfang um 19 Uhr das insgesamt 8-gängige Menü des Dîner Amical, das Küchenchef Alexander Müller für uns kreiert hatte. Der Auster nach Reiche-Art mit einer Mousse von Vichyssoise und Oscietra Caviar folgten die Kraftbrühe Colbert, der Steinbutt nach andalusischer Art sowie der Rücken vom Spreewälder Rehbock mit Kirschen. Das Sorbet mit Anis und Fenchel brachte eine willkommene Erfrischung vor den Koteletts vom Weidelamm Henri IV. mit grünem Salat. Nicht nur hübsch anzusehen, sondern geschmacklich gut, war die Eisbombe Marie-Louise; es folgten zur Schließung des Magens eine Auswahl von Käsen und Soßen von den Affineuren Antony und Waltmann als Selfservice in individueller Menge aus der „Käsekammer“. Die zwei Pralinen zum Kaffee passten aber noch in den Magen. Bailli Franz Hauk sprach abschließend die hochverdiente Laudatio für die Leistungen der Teams von Küche und Service, dann glückliche Gesichter nach der Urkundenverteilung sowie dem Übergeben des Tips und des Überreichens der Erinnerungstafel an den Gastgeber, der sich herzlich für unser Erscheinen bedankte.


3. Tag (So.): Heute spielte das Wetter mit blauem Himmel und 24 °C bei unserer 2-stündigen Frühstückskahnfahrt, beginnend um 10 Uhr vom hoteleigenen Kahnhafen, durch einen Teil des idyllischen Spreewaldes bestens mit. Unser Kahnkapitän informierte uns kompetent und humorvoll über die Natur und die Geschichte der einmaligen Landschaft. Für unsere von den Mitarbeitern der Bleiche verproviantierten Frühstückstische an Bord ernteten wir von den uns begegnenden Booten viele neidische Blicke und Kommentare. Leider endete damit auch für die meisten von uns dieser schöne Aufenthalt.


Aber es bleibt festzustellen: Gegen eine Sommerreise unserer Bailliage in zwei Jahren hätten wir nichts einzuwenden – ganz im Gegenteil, sie ist sogar sehr erwünscht!

Text & Fotos:  Joachim Kretschmar - Vice-Chargé de Presse

Bleiche Resort & Spa
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